United Against Waste e.V. initiiert Plattform. In der allgegenwärtigen Diskussion um Lebensmittelverschwendung wird immer wieder die Forderung nach mehr Wertschätzung von Lebensmitteln laut. Allein die Vermeidung von Lebensmittelabfällen greift hier zu kurz. Ressourcenschonung und nachhaltiges Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette gehören ebenso dazu. „Immer mehr Menschen ernähren sich täglich Außer-Haus, doch den wenigsten ist bewusst, wie viel Aufwand – vom Acker bis zum fertigen Gericht – wirklich dahintersteckt, so Torsten von Borstel, Geschäftsführer United Against Waste. Einzelne Schritte erlebbar machen. Unter dem Motto „Mehr wertschätzen – weniger verschwenden“ will United Against Waste gemeinsam mit seinen Mitgliedern eine Plattform etablieren, die sich dezidiert mit der gesamten Wertschöpfungskette auseinandersetzt: vom Anbau, über Herstellung, Verarbeitung, Transport bis hin zur Zubereitung in der Küche. Dabei sollen auch der Energieaufwand, Wasserverbrauch sowie die personellen Ressourcen aufgezeigt werden. „Nur, wenn wir es schaffen, alle einzelnen Schritte greifbar und erlebbar zu machen, können wir wirklich was verändern,“ unterstreicht von Borstel.

Laut Dr. Sabine Eichner, Geschäftsführerin Deutsches Tiefkühlinstitut e. V. und UAW-Vorstandsmitglied, braucht es mehr Transparenz über die täglichen Anstrengungen, die nötig sind, um wertvolle Lebensmittel zu erzeugen und zuzubereiten. „Dies schafft Vertrauen und sorgt für einen sensibleren Umgang mit kostbaren Ressourcen. So können wir unmittelbar an den Ursachen von Lebensmittelverschwendung ansetzen.“ Für Otmar Mutzenbach, Geschäftsführer Schneider Bräuhaus München, ist es am wirkungsvollsten, das abstrakte Thema zu visualisieren. „Mit Studierenden des Fachbereichs Nachhaltigkeit machten wir einen Rundgang in unserer Großküche. Als sie mit eigenen Augen sahen, welchen Aufwand wir betreiben, um Lebensmittelabfälle einzusparen, da waren sie schon erschrocken.“

Unterschiedliche Facetten aufzeigen Ziel der neuen Plattform ist es, sowohl die Wertschöpfungskette als auch die unterschiedlichen Facetten der Wertschätzung von Lebensmitteln – wie Regionalität, Preissensibilisierung, Fachkräftemangel, Verbraucherbildung – näher zu beleuchten. Und daraus konkrete Handlungsfelder und Maßnahmen für die Branche abzuleiten, die aufzeigen, wie wichtig die Wertschätzung von Lebensmitteln ist.

Für von Borstel ist es an vielen Stellen unerlässlich, Strategien, Instrumente und Lösungen „vom Acker bis zum Teller“ zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen, um auch die breite Öffentlichkeit für ein Thema zu sensibilisieren, dass uns alle angeht. „Dementsprechend ist es nun wichtig, Aufklärungsarbeit zu leisten und alle am Prozess beteiligten einzubinden – denn nur wer den Sinn hinter der Wertschätzung für Lebensmittel versteht, handelt auch danach.“

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